ANNÄHERUNG
AN DIE NATUR
Scheinbar Unspektakuläres verdichte ich zu einer neuen abstrahierten Form, indem ich die realen Formen und Farben auflöse in freie Rhythmen und Bildeindrücke und in einen neuen Kontext stelle. Dabei kommt dem persönlichen Erleben des Lichts und der Linie eine besondere Rolle zu.
Ausgehend von der Natur, die mich inspiriert, ist es also nicht das Konkrete, das mich interessiert, sondern die tiefere Wesensart der natürlichen Elemente. Dieses Innere möchte ich sichtbar machen.
ARBEITSWEISE
Ich arbeite vorwiegend mit Öl und Ölpastellkreiden auf Leinwand oder Papier, meistens in mehreren Schichten und mit verschiedenen Arbeitsmaterialien wie Pinsel, Spachtel, Kämme, Tücher, aber auch so ungewöhnlichen Hilfsmitteln wie ein Korken oder die Kappe eines Kugelschreibers. Ich experimentiere mit der Farbe und der Form, pastose Flächen wechseln mit Lasurschichten, ich hinterlasse Kratzspuren und zeichne mit der Farbe, ich wische und schichte, übermale und verwerfe, erfinde neue Formen und beziehe die erstaunlichen Ergebnisse des Zufalls in den Malprozess mit ein.
FARBE UND FORM
Es ist das Spiel von Licht und Schatten, das mich stets von neuem fasziniert. Keine Farben ohne Licht, kein Licht ohne Schatten.
Ja es scheint das Licht selbst zu sein, das meine Bilder zum Thema haben, das Licht in seiner Losgelöstheit von den Dingen.
Die FORM ist für mich neben der Farbe ebenso bedeutend. Form zeigt sich in meinen Arbeiten als Linie in unterschiedlichster Ausprägung: leicht und zart, kaum angedeutet oder stark und kräftig; als dünner Pinselstrich oder tiefe Kratzspur; streng und geradlinig oder geschwungen als Wellenlinie, Kreis, Spirale…
DIE FOTOGRAFIE
Meine Fotografien sind einerseits Ausgangspunkt und Grundlage vieler meiner Ölbilder, sozusagen Erinnerungshilfen - andererseits stelle ich sie bewusst und als eigenständige Arbeiten neben meine Malerei.
Beim Fotografieren interessieren mich vor allem die Mittel der Unschärfe und der extremen Vergrößerung. Eine ungewöhnliche Perspektive, scheinbar Unscheinbares ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt, große Teile des Bildinhalts verschwommen - dann wieder scharfe Konturen und geometrische Formen... fotografische Möglichkeiten, mit denen ich arbeite und experimentiere.
Durch die bewusst eingesetzten Unschärfen wird eine Atmosphäre geheimnisvoller Zwischentöne geschaffen, so bleibt dem Betrachter Raum für eigenes Erleben und Deuten.
Der Eindruck von Auflösung und Unwirklichkeit wird aber fast immer gehalten von scharfen Bildinhalten, auf die so die Aufmerksamkeit gelenkt wird. Neben der Unschärfe ist es der Einfluss des Lichts auf Farben, Formen, Oberflächenstruktur und Material der Objekte, der mich besonders interessiert.
Meine Fotografien sind anders als das für uns Gewohnte. Sie verlangen nach der Bereitschaft, die Dinge neu zu sehen. Das vermeintlich so Vertraute wirkt rätselhaft und fremd, oft irritierend und künstlich. Diese Art der Verfremdung ist von mir bewusst gewählt, das tatsächlich Abgebildete ist nicht weiter von Bedeutung, es eröffnet sich mir eine neue Art des Sehens und Fühlens.